WIRTSCHAFT
Den wesentlichen Anteil nehmen heute der Zuckersektor und der
Tourismus ein. Der cubanische Tabak ist weltberühmt, die Havanna-Zigarre
eine Legende und auch als Devisenbringer für die Insel wichtig.
Mit
dem Zucker und dem Rum ist der Tabak die Seele der Insel, alles
bewegt sich in dem karibischen Rhythmus des azucar und des tabaco. In
den Zigarrenfabriken des Landes ist es bis heute üblich, dass ein
"lector" den früher lesensunkundigen Arbeitern Zeitungsartikel,
revolutionäre Texte, Lyrik und Romane vorliest. Ausgesucht wird
ein lector nach einer "Probevorlesung" von den Arbeitern.
Erwähnenswert ist ferner, dass Cuba der fünft größte Exporteur von Nickel ist. Eine zunehmend diversifizierte Landwirtschaft, eine wachsende Fischereiwirtschaft, eine inländische intensivierte Fischzucht und eine wenn auch in weiten Teilen verrottete Industrie, die aus Ersatzteil- und Brennstoffmangel ihre Produktion in den letzten Jahren deutlich herunterfahren musste, sind weitere wichtige Teilaspekte der cubanischen Ökonomie.
Während der Tabakanbau immer schon von privaten Kleinfarmern geprägt war- sie waren eine Garant für die hohe Qualität des cubanischen Tabaks-, wurde die übrige Landwirtschaft vor dem Hintergrundder verschärften Versorgungskrise der letzten Jahre erst 1994-1995 dezentralisiert und weitgehend in die Hände von privaten Kooperativen gelegt. Mit der Einrichtung von Bauern- und Handwerkermärkten konnten Engpässe und Ineffizienz der cubanischen Planwirtschaft verbessert, die kritische Versorgungslage der Bevölkerung gebessert werden. Gleichzeitig schuf man in ca. 100 Berufen , v.a. im Bau-, Handwerks- und Dienstleistungsbereich, die Möglichkeit, unabhängig und auf eigene Rechnung zu arbeiten, bisher gegen eine entsprechende monatlich zu entrichtende Lizenzgebühr. Ein entsprechendes Besteuerungssystem ist in Arbeit.