Über den HCH e.V.
Im Dezember 1995 beschlossen Ärzte aus Bochum und Nachbarstädten zusammen mit anderen Bürgern aus ganz verschiedenen Berufen die Gründung des Vereines "Humanitäre Cuba Hilfe - HCH"
En dicembre de 1995 decidieron medicos de Bochum y ciudades vecinas juntos con ciudadanos de diferentes profesiones la fundación de la asociación „ Humanitäre Cuba Hilfe -HCH" - ayuda humanitaria a Cuba - un club que según su reglamento prosigue puramente objectivos humanitarios.
Hier finden Sie weitere Informationen ...
- Wir über uns (diese Seite,
siehe unten)
- Einführung
- Unsere Projekte und Bilanzen
- Kubanische Besonderheiten
- Beispiele des kubanischen Internationalismus
- Warum gerade Cuba?
- Die Dinge sind auch bei der HCH im Fluss
- Neue Schwerpunkte
- Schliesslich ...
- Sobre Nosotros (für unsere Cubanischen Freunde)
- Satzung des Vereins
- Mitgliedsantrag (pdf-Datei)
- Mitglieder des Vorstandes
- Presseerklärung der HCH vom 02.02.2004 zum 50. Container (Word doc-Datei)
- Presseerklärung der HCH zum 10 jährigen Jubiläum im
Januar 2006:
10 Jahre Humanitäre Cuba Hilfe (Word-Datei) - HCH Cuba Info 1/2009, Download der Infopost 1-09 (Word-Datei) mit interessanten Informationen und vielen Fotos (Dateigröße ca. 5,9 MB)
Wir über uns
EINFÜHRUNG
Nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten Mittel- und
Osteuropas kam es auch in Kuba in den 1990er Jahren zu einer erheblichen
Wirtschafts- und Versorgungskrise, die sich tief in den medizinischen
Bereich hinein auswirkte, die „período especial“.
Bei Besuchen vor
Ort wurde rasch klar, dass die bisherigen individuellen Hilfslieferungen
nur ein Tropfen auf dem berühmten heißen Stein waren, dass der Mangel an
medizinischen Geräten, Medikamenten und anderen humanitären Hilfsgütern
immens war. Viele Patienten mussten nicht zuletzt auch wegen der bis
heute anhaltenden inhumanen und völkerrechtswidrigen Blockade der USA
unnötig leiden, eine wieder zunehmende Zahl an Kranken starb mangels
Behandlungsmöglichkeiten an Infektionen, an Herz-Kreislauferkrankungen,
an Asthma, an heilbaren Krebserkrankungen etc. Besonders Kinder,
Schwangere und ältere Menschen waren betroffen.
Aus diesem
Grunde beschlossen Ärzte aus Bochum und Nachbarstädten zusammen mit
anderen Bürgern aus ganz verschiedenen Berufen im Januar 1996
die Gründung des Vereines "Humanitäre Cuba Hilfe – HCH e. V.“.
Seit Februar 1996 ist die HCH ein eingetragener Verein und als
gemeinnützig und mildtätig anerkannt.
UNSERE PROJEKTE UND BILANZEN
Durch unermüdlichen Einsatz der über 100 Vereinsmitglieder und vieler
HCH-Freunde gelang es in bisher 100 großen Überseecontainern erhebliche
Mengen an medizinischen Bedarfsgütern nach Kuba zu bringen. 100
40-Fuß-Container haben eine Länge von 1200 Metern ! Unter den Spenden
waren eine große Zahl von Röntgengeräten, EKG-, EEG-, Lungenfunktions-,
Narkose-, Beatmungs- und Sauerstoffgeräten, Inkubatoren für
Frühgeburten, mehr als 1000 Krankenhausbetten, Matratzen und
Nachttischchen, Op-Tische und -lampen, Endoskope, mehr als 80
Dialysegeräte mit umfangreichem Zubehör, darunter 3 große
Wasseraufbereitungsanlagen, mehr als 20 Ultraschallgeräte, umfangreiches
chirurgisches OP- Besteck, OP-Einrichtungen, darunter 2 komplette
minimal-invasive OP-Einheiten, Laborgeräte, die verschiedensten
medizinischen Verbrauchsartikel, Sterilisatoren, ca. 600 Rollstühle,1000
Toilettenstühle, knapp 1800 Rollatoren, 3000 Gehstützen, mehr als
500.000 Brillen, viele Hörgeräte, 2 große Edelstahlgroßküchen, darunter
die Mensaküche der Uni Bochum 2004; ferner PKW`s, Kranken-,
Rettungswagen und Minibusse, Haushaltsartikel, Schreibmaschinen,
Bürobedarf jeder Art, zahlreiche Computeranlagen, Tonnen von Textilien,
OP- und Bettwäsche, Körperpflege- und Reinigungsmittel und vieles andere
mehr.
Daneben wurden durch gezielte Geldspenden vor Ort ein
Schulungszentrum für behinderte Kinder und eine Begegnungs- und
Schulungsstätte für Schwerhörige und Taube in Eigenleistung durch die
Betroffenen, Eltern und Betreuer selbst wieder hergestellt und ein
Waisenhaus renoviert.
Bisher realisierten wir mit Hilfe des
Entwicklungshilfeministeriums (BMZ) zwei, mit der Stadt Bochum, der
Stadt Dortmund und mit dem Land NRW je drei, mit der deutschen Botschaft
in Havanna zwei und mit der GTZ (GIZ, EG) über 20 Kuba-Projekte, meist
mit 25 % iger Eigenbeteiligung. Unser letztes Projekt mit dem BMZ war
ein umfangreiches gynäk. geburtshilfliches Projekt mit einer
Projektsumme von über 100.000 Euro.
Mit Hilfe des Landes NRW richteten wir eine Rehaabteilung in der
Kinderklinik in Holguin (30.000 Euro), eine komplette
Beschäftigungstherapie im Psychiatrischen Hospital in Pinar del Rio und
ein Entbindungszimmer im Hospital in Banes ein. Und wir rüsteten das
Hygieneinstitut und Umweltamt in Holguin auf. Mit zusätzlicher Hilfe der
Deutschen Botschaft in Havanna führten wir den Bau und die Einrichtung
einer Diabetes-Schwerpunkt-Poliklinik in Cardenas nach internationalem
Standard und die Ausrüstung einer Endoskopie in Pinar del Rio für die
Darmkrebsfrüherkennung aus.
2003 begannen wir zusammen mit der
Welt-Diabetes-Stiftung und der spanischen Stiftung "Fundación para la
Diabetes" mit der
Erweiterung und Verstärkung des landesweiten Netzes von Zentren zur
Betreuung und Schulung von Personen mit Diabetes mit einer
Projektsumme von über 300.000 €. Das Projekt ist inzwischen
abge-schlossen. Weitere Projekte siehe
www.hch-ev.de
1999 erhielt die HCH als erste ausländische Organisation wegen ihrer kontinuierlichen Hilfslieferungen in schwierigen Zeiten die höchste Auszeichnung der Provinz Holguin, das „Hacha“ von Holguin.
Kubanische Besonderheiten:
Ausgebildetes Personal für all diese Projekte hat die Insel mehr als
genug dank des großen Reichtums an gut ausgebildeten Menschen.
Die
Kindersterblichkeit in Kuba ist geringer als in den USA und nur halb so
hoch wie die der Farbigen dort und das bei einem finanziellen Input von
nur 5% des Etats des großen Bruder im Norden. Das Zauberwort heißt in
allen Bereichen Prävention, Patientennähe und die weltweit grösste
Arztdichte.
Beispiele des kubanischen Internationalismus:
- Derzeit sind über 50.000 kubanische medizinische Spezialisten in 68 Ländern im Einsatz. Tausende von Lehrern und Ingenieuren sind weltweit in humanitären „Missionen“ tätig, v. a. in Süd- und Mittelamerika, aber auch in Asien und Afrika.
- In den Erdbebengebieten Pakistans stellte Kuba 2006 mit über 2.000 medizinischen Fachkräften und über 30 Lazaretten mit Abstand das größte ausländische Hilfskontingent.
- Und auch in Haiti nach dem Erdbeben und bei der Bekämpfung der Cholera half Kuba bisher am wirksamsten.
- Über 20.000 junge Menschen aus armen Ländern studieren derzeit überwiegend kostenlos auf Kuba, ca. 16.000 an der Internationalen Medizinhochschule in Havanna. Über 26 000 Studenten aus 123 Ländern machten dort bereits ihren Abschluss und kehrten dann in ihre Heimatländer zurück, wo sie dringend gebraucht werden.
- 25 000 Tschernobylopfer wurden seit 1990 bis heute auf der Insel kostenlos medizinisch betreut, v.a. Kinder.
- Etwa 6 Millionen armen Lateinamerikanern, Afrikanern und Asiaten wurden in den letzten Jahren durch kostenlose Augenoperationen (operación milagro - v. a. grauer Star) das Sehvermögen zurückgegeben.
- Internationale Aufmerksamkeit erregte Kubas massiver Einsatz in Westafrika im Kampf gegen Ebola 2014/2015 mit exzellenten Ergebnissen. Selbst die New York Times war des Lobes voll. Keine andere Nation half mehr. Um über diesen Einsatz und Kubas medizinischen Internationalismus zu berichten, wird die HCH 2016 eine erneute Rundreise mit einem im Entwicklungsdienst tätigen kubanischen Arzt in der BRD durchführen. Eine Station wird Bochum sein.
Fazit: Kuba gibt also stets von dem wenigen, was es hat,
reichlich ab, während wir - auf der Speckseite der Welt – meist nur von
dem abgeben, was wir übrig haben.
Für die Menschen auf Kuba
bedeutet diese humanitäre Ausrichtung, Opfer zu bringen und eine
langsamere wirtschaftliche Erholung und manchen Mangel in Kauf zu
nehmen. Durch unsere Tätigkeit können wir dieser Insel und ihren
Menschen in einer immer noch schwierigen wirtschaftlichen und
politischen Phase helfen und ihnen einen kleinen Teil der Solidarität
und Hilfe zurückgeben, die sie in viel umfangreicherer Form seit nunmehr
50 Jahren durch den Einsatz eigener wichtiger Ressourcen weniger
entwickelten Ländern und Menschen in Not zur Verfügung stellten und
immer noch stellen. Und wir können das internationale Schweigen, die
Lügen und die Desinformation mit unseren Informationen und Aktivitäten
durchbrechen und demaskieren und so die Dinge vom Kopf wieder auf die
Beine stellen.
WARUM GERADE KUBA?
In der Gründungsphase der HCH durchlief Kuba nach Wegfall der sozialistischen Handelspartner wie oben schon kurz beschrieben eine schwere Versorgungskrise auch im medizinischen Sektor. Hier Menschen in Not zu helfen und ihre manchmal verzweifelten Helfer nicht allein zu lassen, war für uns oberstes Gebot. Ideologische Aspekte stehen bei uns weder in der Satzung noch sind sie Teil unseres Selbstverständnisses. Dass man bei dieser Arbeit zwangsläufig auf viele Ungerechtigkeiten und Problemzonen im Verhältnis der reichen Industrieländer zu den sogenannten Dritte-Welt-Staaten stößt und dies den eigenen politischen Standort durchaus beeinflussen kann, soll hierbei nicht unerwähnt bleiben. Und spätestens dann merkt man, dass zur humanitären Arbeit der politischen Bereich unbedingt dazu gehört.
Die Dinge sind auch bei der HCH im Fluss
Zwischenzeitlich hatte sich eine Gruppierung in der HCH, gebildet,
die 2011/12 dann mit ApaMali einen eigenen Verein gründete.
Medizinisches Equipment ging noch in Verantwortung der HCH seit 2007 in
zehn 40-Fuß-Containern nach Mali auf die Reise.
Inzwischen gibt es dank ApaMali dort medizinische, Schul-, Brunnen- und
andere Projekte. Nach wie vor bestehen ausgezeichnete Kontakte zu den
FreundInnen von ApaMali.
Die Kubaner waren bereits vor uns in
Mali gewesen und in anderen Ländern des Kontinents. So haben sie z.B. im
angolanischen Befreiungskrieg durch ihren erfolgreichen militärischen
Einsatz dazu beigetragen, dem Land die Unabhängigkeit zu bringen, Nelson
Mandela die Freiheit und dem Süden Afrikas ein Ende der Apartheid. Sie
haben das Land nicht ausgeplündert, nicht kolonialisiert und keine
Statthalter ernannt. Sie sind abgezogen ohne Reichtümer, nur mit ihren
ca. 3000 Toten im Gepäck.
Die Zeiten haben sich in vielen
Aspekten geändert: Kuba ist schon lange nur noch
humanitär unterwegs- und zwar weltweit und erheblich,
v.a. im medizinischen und im Bildungsbereich
(Alphabetisierungsprogramme, Gründung von Fakultäten, Dozententätigkeit
u.a.m.).
Über all dies erfahren die Menschen bei uns leider kaum
etwas. Es wird weder durch unsere Medien gewürdigt noch durch die
Politik. Denn dieser tief humanitäre Ansatz könnte ja auch bei uns
Schule machen und unsere individualistische Ellbogengesellschaft, unsere
„marktkonforme Demokratie“ und die Dominanz der Finanzmärkte in Frage
stellen.
Die Jahrhunderthurrikans 2008 Ike und
Gustavo haben für Kuba erhebliche Schäden von etwa 10 Milliarden Dollar
verursacht und das Land wieder um Jahre zurückgeworfen. Deshalb
benötigte Kuba zwischenzeitlich wieder vermehrt unsere Hilfe. Neben der
materiellen Hilfe (Container mit medizinischen Hilfsmitteln) spendete
die HCH 10.000€. Wir unterstützten auch die großartige Arbeit der
kubanische Ärzte in Haiti nach dem furchtbaren Erdbeben
mit Geldspenden. 11.500 € wurden bisher überwiesen.
Die Kubaner sind
inzwischen dazu übergegangen, sich medizinisches Equipment von
ausgesuchten Herstellern neu zu kaufen, um eine größere Nachhaltigkeit
zu erreichen (Gerätelaufzeiten, Garantien, Ersatzteile, Reparaturen) und
so auch Abhängigkeiten abzubauen. Damit ist unsere Beschaffungs- und
Containertätigkeit bis auf wenige Ausnahmen der punktuellen ergänzenden
Unterstützung in Kuba nicht mehr nötig, letztlich eine sehr positive
Entwicklung.
NEUE SCHWERPUNKTE
- Mitgliedschaft und Engagement bei MediCuba Europa medicuba-europa.org/es/
- Humanitäre Zusammenarbeit mit dem Büro von Eusebio Leal in Althavanna
- Unterstützung einer Grundschule und eines Kindergartens in Havanna im Stadtteil Playa
- Ferner stärkere Betonung des politischen Ansatzes, mehr Veranstaltungen, mehr Informationsarbeit zu Kuba. Mitarbeit im Netzwerk-Cuba-Vorstand. Organisation von Rundreisen mit kubanischen Persönlichkeiten in der BRD.
- Im soziokulturellen Bereich: Themenreisen nach Kuba 2013 und 2014 ( Stadtentwicklung in Havanna, Bildungs- und Gesundheitssystem, Landwirtschaft u.a.m.); ein Wandmalprojekt in Havanna 2012; jährliche kubanische Filmfestivals („cine cubano“) in Bochum 2012 - 2014; 2 Theateraufführungen 2012 und 2013 ( Der Fall der Miami 5 und Enzensbergers „Das Verhör von Havanna“); Schulprojekte in Bochum und Dortmund 2011 und 2012; Ausrichtung der Fiesta Moncada in Bochum 2012 und 2013; Vorbereitung eines deutsch-kubanischen Wandmalprojektes 2016 in Bochum in Zusammenarbeit mit dem Eine Welt Netz NRW
Außerdem:
- Solidarität mit Griechenland und Unterstützung der Hellas-Solidarität Bochum
- Medizinische Betreuung von Flüchtlingen
- Ebenso wichtig ist uns der Ausbau von Kontakten und Kooperationen mit anderen Kubagruppen ( Netzwerk Cuba e.V., regionale und europäische Vernetzung) sowie zu lokalen sozialen, friedensorientierten, antifaschistischen Bewegungen, also eine größere Vernetzung.
SCHLIESSLICH ...
Ich darf noch einmal darauf
hinweisen, daß alle HCH-Mitglieder ehrenamtlich arbeiten und weder für
Arbeitszeiten noch für Transporte, Sprit, Reisen, Verwaltungstätigkeiten
etc. finanziell entschädigt werden. Fast immer zahlt der aktive Kern aus
eigener Tasche auch noch Post-, Fax- und Telefongebühren, Trinkgelder
etc. Wir tun dies gerne für den Erfolg unserer Arbeit und natürlich auch
um unser HCH-Konto zu schonen. Ich glaube, man kann sagen, daß
Ihre Spenden und Beiträge zu 100 % , vielleicht sogar zu 110
% rein humanitären Zwecken dienen.
statt bis 5% wie bei gemeinnützigen Vereinen
Bochum, im Januar 2016
Ihr / Euer Klaus Piel