Blockade erneut verurteilt
Abstimmung bei der UNO: Die USA, Israel und Palau gegen den Rest der Welt
Von Harald Neuber, amerika21.de, 29. Oktober 2009
New York/Havanna. Zum wiederholten Male ist am gestrigen Mittwoch
die Handels- und Wirtschaftsblockade der USA gegen Kuba von der Generalversammlung
der Organisation der Vereinten Nationen (UNO) in New York verurteilt
worden. Die 192 Staaten der Weltorganisation stimmten im 18. Jahr in
Folge über die umfassenden Strafmaßnahmen ab, die nach Angaben der Regierung
des Karibikstaates seit Anfang der 1960er Jahre Schäden in Höhe von
umgerechnet 96 Milliarden US-Dollar verursacht haben.
Nach Auskunft
der staatlichen kubanischen Tageszeitung Granma stimmten 187 der 192
UNO-Mitgliedsstaaten gegen die US-Blockade. Die Marschall-Inseln und
Mikronesien enthielten sich; die USA, Israel und Palau stimmten gegen
die Verurteilung. Zuvor hatte die kubanische Delegation der Generalversammlung
einen Bericht über die Blockadeschäden im vergangenen Jahr vorgelegt.
Im Interview mit der deutschen Tageszeitung Neues Deutschland hatte
der kubanische Botschafter in Berlin, Raúl Becerra Egaña, zuvor über
die Anstrengungen seines Landes berichtet, die USA zur Beendigung der
Blockade zu bewegen. "Unsere Regierung hat in der Vergangenheit bereits
versucht, die völkerrechtswidrige Blockade im Sicherheitsrat der UNO
zu thematisieren. Aber Washington hat in diesem mächtigen Gremium ein
Vetorecht. Uns bleibt also nur die Möglichkeit, über die menschenverachtenden
Folgen der Blockade aufzuklären", so Becerra Egaña.
Die Blockade
sei 1960 mit dem ausdrücklichen Ziel über Kuba verhängt worden, einen
größtmöglichen wirtschaftlichen Schaden anzurichten. So sollte der Unmut
der Bevölkerung geschürt werden. "Diese Politik ist fünf Jahrzehnte
lang gescheitert", sagte der Botschafter.