Forderung der Beendigung der Blockade gegen Cuba
Die Blockade der USA gegen Cuba ist völkerrechtswidrig!
Durch die Blockade gegen Cuba entstehen viele Probleme gerade auch im
medizinischen Bereich. So gehört zu den Folgen der Blockade auch, dass
Konzerne keine medizinische Geräte an Cuba liefern.
Die UN-Vollversammlung
fordert erneut die Aufhebung der Blockade gegen Cuba!
Die
UN-Vollversammlung in New York hat
2012 zum einundzwanzigsten Mal in Folge
eine von der cubanischen Regierung eingebrachte Resolution
verabschiedet, in der die sofortige Aufhebung des Handels- und
Wirtschaftsembargos gegen die Insel gefordert wird.
Nov. 2012 /
Washington ist isoliert
188 von 193 UN-Mitgliedsstaaten fordern Ende der US-Blockade gegen Kuba
Von Volker Hermsdorf
Nach knapp dreistündiger Debatte haben am Dienstag in der
Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York 188 der 193
Mitgliedsstaaten zum 21. Mal in Folge die Beendigung der US-Blockade
gegen Kuba gefordert. Damit verurteilten mehr Länder als je zuvor
die seit 50 Jahren von der Supermacht gegen das kleine
sozialistische Entwicklungsland verhängten Sanktionen. Gegen die
Resolution hatten nur die USA selbst, der pazifische Kleinstaat
Palau und Israel gestimmt. Die Inselgruppen Mikronesien und
Marshallinseln enthielten sich.
Die Unterstützung für Kuba ist
seit der ersten UN-Abstimmung im Jahr 1992, als sich 59 Staaten für
und drei gegen die Resolution aussprachen, während sich noch 71
Länder enthalten hatten, ständig gestiegen. Außer dem Vertreter der
USA, der die Blockade als eine »Maßnahme zur Durchsetzung von mehr
Freiheit, Menschenrechten und Privatwirtschaft in Kuba« bezeichnete,
hatte kein weiterer Redner die Politik Washingtons in der Debatte
verteidigt. Heftig kritisiert wurde dagegen von Repräsentanten aller
Kontinente die seit mehr als 20 Jahren »anhaltende Mißachtung der
vom höchsten UN-Gremium beschlossenen Resolution« durch die
Vereinigten Staaten.
Die brasilianische UN-Botschafterin Maria
Luiza Ribeiro Viotti erklärte im Namen der Mitglieder des
südamerikanischen Handelsgemeinschaft »Mercosur«, daß die
US-Blockade gegen internationales Recht, die Menschenrechte der
kubanischen Bevölkerung und die Souveränität der von ihr vertretenen
Staaten verstoße. Denn die Restriktionen würden immer öfter auf
finanzielle Transaktionen von Drittländern ausgedehnt, die mit der
Inselrepublik oder kubanischen Produkten Handel treiben. Scharf
verurteilte sie, daß die USA mit ihrer Haltung zu Kuba die
Erreichung der von den UN beschlossenen Millennium-Entwicklungsziele
sabotierten. Deren Umsetzung soll bis 2015 weltweit unter anderem zu
weniger Armut, mehr Bildung und verbessertem Schutz der Umwelt
führen.
Der ständige Vertreter von Barbados, Joseph Goddard,
sagte im Namen der 14 Mitgliedsstaaten der karibischen Gemeinschaft
»Caricom«: »Kuba hat uns kleine unabhängige Staaten – trotz der ihm
auferlegten Blockade – immer selbstlos mit Ärzten, Lehrern und
Entwicklungsprogrammen unterstützt. Viele Menschen aus der Karibik
sind in Kuba medizinisch versorgt und betreut worden. Wir werden
unsere Beziehungen nicht verringern, sondern ausweiten, und wir
verlangen, daß die USA endlich den Willen der Generalversammlung
respektieren.«
Für die aus 130 Mitgliedern bestehende »Gruppe 77
+ China« kritisierte der algerische UN-Botschafter Mourad Benmehid,
daß die US-Politik »gegen das Prinzip der Nichteinmischung und gegen
ein friedliches Zusammenleben der Völker« verstoße. Als
»Anachronismus aus der Zeit des Kalten Krieges« bezeichnete der
ägyptische Vertreter, Hischam Badr, die Blockade. Er appellierte –
wie auch der Botschafter Venezuelas – an US-Präsident Barack Obama,
seine Versprechen endlich einzulösen und den Mut für eine andere
Kuba-Politik aufzubringen. Die Vetreter Ecuadors und Boliviens
forderten Obama auf, realistisch zu sein: »Der Kampf gegen die
Blockade ist längst entschieden. Nicht Kuba, sondern die USA sind in
der Welt isoliert.«
Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez
begründete als letzter Redner vor der Abstimmung die Resolution. Er
erklärte, daß Obama, der bereits vor seiner ersten Wahl eine weniger
aggressive Politik gegen Kuba angekündigt hatte, jetzt in seiner
zweiten Amtszeit die letzte Chance zum Nachweis seiner
Glaubwürdigkeit habe. Rodríguez erinnerte daran, daß die
US-Regierung im Jahr 1960 als Ziel der Blockade vorgegeben hatte,
»durch Schwächung der Wirtschaft ein niedriges Einkommensniveau
herbeizuführen, Hunger, Elend und Verzweiflung zu erzeugen und so
zum Sturz der Regierung beizutragen«. Zwar sei es Washington
gelungen, die Wirtschaft zu schwächen, nicht aber, die Mehrheit des
kubanischen Volkes gegen ihre Regierung und den Sozialismus zu
mobilisieren.
Die Sanktionen würden dagegen nicht nur den
Menschen in Kuba und den im Ausland lebenden Kubanern, sondern auch
den Interessen der US-Bürger schaden, sagte Rodríguez. Die einzigen,
die noch dafür sind, seien eine kleine, isolierte, aber
gewaltbereite Minderheit, die seit 50 Jahren fanatisch gegen Kuba
und die Realität kämpft. Obama solle nicht länger an etwas
festhalten, was den eigenen Interessen schadet und von der übrigen
Welt abgelehnt wird.
Rodríguez versicherte, daß Kuba die von
Naturkatastrophen verursachten Schäden schnell beseitigen werde. Die
Bevölkerung werde ihr Errungenschaften verteidigen und an ihren
Idealen und Überzeugungen festhalten.
junge Welt, 15. November 2012
Nov. 2012 /
Rekordvotum gegen US-Blockade in UNO
188 Staaten sprechen sich in UN-Generalversammlung gegen die Wirtschaftsblockade aus. Ban Ki Moon soll Bericht erarbeiten
Von Edgar Göll, Harald Neuber
New York. Eine überwältigende Mehrheit der UN-Generalversammlung
hat am Dienstag zum 21. Mal gegen die US-Blockade gegen Kuba
votiert. Die Wirtschaftsblockade schadet nicht nur Kuba, sondern
auch dem Außenhandel der Staaten, die mit Kuba Handel betreiben
wollen. 188 Staaten stimmten für die kubanische Resolution, mehr als
je zuvor. Lediglich die USA, Israel und der pazifische Inselstaat
Palau votierten dagegen. Zwei weitere Pazifikstaaten – die
Marshall-Inseln und Micronesien – enthielten sich.
Die Resolution
fordert alle Mitgliedstaaten auf, Gesetze und Maßnahmen abzulehnen
und zu ignorieren, die den freien Handel und Schiffsverkehr
verletzen. Kubas Außenminister Bruno Rodríguez sagte in der Debatte
vor der Abstimmung, dass während der vierjährigen Amtszeit von
US-Präsident Barack Obama die Anwendung der Blockadegesetze
teilweise noch verschärft worden seien. "Die Blockade ist eine der
zentralen Ursachen für die wirtschaftlichen Probleme unseres Landes
und das größte Hindernis für die weitere wirtschaftliche und soziale
Entwicklung", so Rodríguez. Demgegenüber meinte US-Botschafter
Ronald Godard, Kuba nutze das "Embargo" als Ausrede für seine
"verfehlte Politik".
In einer Meldung der Nachrichtenagentur
Reuters über die UN-Abstimmung hieß es: "Rodriguez erhielt tosende
Ovationen nach seiner Rede. Niemand hingegen applaudierte Godard,
als die Versammlung zur Abstimmung schritt."
In der weiteren
Aussprache gab es ausnahmslos Wortmeldungen gegen die US-Blockade
mit teilweise vehementer Kritik an der gesamten Außenpolitik der
USA. Syriens Vertreter sagte, dass die USA und die EU gleichzeitig
Feuer legen, "um dann als Feuerwehrleute aufzutreten". Der
UNO-Botschafter Zyperns, das derzeit die Ratspräsidentschaft der EU
innehat, bezeichnete Handelsbeziehungen zwischen den USA und Kuba
als eine bilaterale Angelegenheit. Das Helms-Burton-Gesetz der USA
beeinträchtige aber auch den Außenhandel anderer Staaten und sei
daher inakzeptabel. Im Übrigen solle Kuba Freiheiten und
Menschenrechte besser beachten.
Bereits am vergangenen Wochenende
hatten die 120 Teilnehmer am 16. Europatreffen der Kubasolidarität
in Berlin dieses absehbare Votum der UN-Vollversammlung diskutiert.
Sie wollen künftig in ihren Ländern versuchen, die Parlamente und
Regierungen dazu zu bewegen, diesem Votum gegen die US-Blockade auch
Taten folgen zu lassen und sich gegen die "extraterritorialen
Effekte" der US-Gesetze aktiv zur Wehr zu setzen. In manchen Staaten
gibt es bereits entsprechende Regelungen. Zudem soll nach dem Willen
der Solidaritätsgruppen der europäischen Länder auch der Gemeinsame
Standpunkt der EU zu Kuba abgeschafft werden.
In seiner Rede
rechtfertigte der UNO-Botschafter der USA, Ronald Godard, die
Blockade. Sie würde aufrechterhalten, um die kubanische Führung zur
"Einhaltung der Menschenrechte zu zwingen". Dieser These trat
gegenüber amerika21.de Kubas Botschafter in Berlin, Raúl Becerra,
entgegen. "Die USA versuchen die Blockade zu legitimieren, obwohl
die Leistungen Kubas bei der Durchsetzung der Menschenrechte von der
UNO selbst mehrfach anerkannt wurden", sagte der Diplomat. Auch über
ein halbes Jahrhundert nach Beginn der US-Blockade gelte weiterhin,
"dass diese Politik die gesamte kubanische Gesellschaft trifft, vor
allem die Schutzbedürftigsten", so Becerra.
Am Ende der Debatte
am Dienstag beauftragte die Vollversammlung den amtierenden
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, bis zum kommenden Jahr einen Bericht
über die Umsetzung des deutlichen Votums zu erarbeiten.
amerika21.de – 15. November 2012