Bericht Projekt Menstruationstassen
Juni 2022
Darum gehts
Liebe Kubafreund*innen,
im letzten Jahr haben wir uns entschieden, auf Initiative Hamburger Frauen, das "Menstruationstassenprojekt" mit Kuba zu starten. Viele von Euch haben spontan gespendet. So konnten wir bereits etwa 2000 Menstruationstassen nach Kuba verschicken. Wie die Verteilung und die ersten Reaktionen waren, zeigt der folgende Bericht von Brigitte Schiffler, Vorstand des Netzwerk Cuba und Mitinitiatorin dieses bemerkenswerten und ermutigenden Projektes.
Solidarische Grüße aus Bochum
Euer
Klaus Piel
Bericht von Brigitte Schiffler, Vorstand des Netzwerk Cuba und Mitinitiatorin dieses bemerkenswerten und ermutigenden Projektes
In Havanna:
- Hier sind die von HH gekauften MT verteilt worden. Einmal über die FMC-Beauftragten, secretarias de las delegaciones, eines Häuserblockes, bloque. In dem bloque sind das 5 secretarias, die die MT in ihrer delegacion verteilen. Eine der secretarias, Margarita, hat dazu ein paar Worte gesagt und auf einer kleinen Veranstaltung mit jüngeren delegadas, die bei der Verteilung helfen, ein Video gedreht.
- Die zweite Verteilung ist in La Timba erfolgt. Elisa schreibt dazu:
Moin, ich habe wie besprochen 100 Tassen in la Timba, im Centro Cultural La Plaza de 31 y 2, verteilt. Dort habe ich zwei Workshops gegeben. Einmal für Lehrerinnen, die sich dort ehrenamtlich engagieren (siehe Fotos vom Englischkurs für Kinder aus einer benachbarten Schule) und einen für eine riesige "Grupo de Biodanza", die von einem Psychiater geleitet wird und jeden Samstag im großen Saal zusammenkommt und tanzt. Eigentlich ist das wie eine Gruppentherapie in einer XXL-Gruppe ( mal kommen 70, mal 90! Leute zusammen). Es ist nicht "nur" Tanz, sondern der Psychiater leitet unterschiedliche Übungen zur Stressbewältigung, Selbstliebe, zum Selbstvertrauen und zur Selbstwirksamkeit an, und diese Übungen werden überwiegend von Musik begleitet und in Tänze eingebunden. Die Gruppe besteht überwiegend aus Frauen, aber es waren auch einige Männer dabei, die ich nicht ausgeschlossen habe. Auch sie nahmen mit großem Interesse an dem Workshop teil und fragten schließlich, ob sie ihrer Frau oder Tochter auch so eine "tolle Erfindung" mitbringen dürften. Sogar der coordinador de los proyectos comunitarios wollte eine für seine Enkeltochter haben, der Tontechniker für seine Töchter, der Psychiater für seine Frau. Sie stellten auch viele Fragen und waren begeistert. Also, mir ist noch mal klar geworden, dass Menstruation auch Männersache ist, und die Menstruationstasse eine gesellschaftliche. Eine der Lehrerinnen meinte, ich sollte in die Schulen gehen, um über die MT aufzuklären, Lehrkräfte wie Schüler*innen. Einen weiteren Workshop habe ich bei uns in der FMC zum 8. März durchgeführt. Davor gab es eine sehr schöne Versammlung.
In Santiago de Cuba:
Elisa hat intensiven Kontakt mit Vivianne über Mail und Telefon. Vivianne hatte bei ihr wegen des Verbleibs der Tassen nachgefragt. Gladys hat die von der HCH gespendeten Tassen an Héctor von den Relaciones Internacionales de la Dir. Provincial de Santiago geschickt. Elisa hat ihm geschrieben und Vivianne gebeten, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Das hat geklappt. Die beiden haben einen Platz erstellt, um in Santiago die Tassen auf kontrollierte Art und Weise zu verteilen. Der Plan ist, die Kolleginnen im Krankenhaus zu schulen und über die policlinicos zu verteilen. Aber mit vorheriger Schulung. Sie haben ein Expertenteam zusammengestellt, das nach drei Monaten eine Erhebung bzgl. der Erfahrungen der Frauen (Nutzen, Schwierigkeiten) machen wird, wie die Tassen angekommen sind, Sie meinen, dass es der Anfang eines großen Projekts sein könnte und sie eine fundierte Studie haben wollen.
Heute Abend wird Elisa übers Handy eine Schulung mit Hector und Vivianne machen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Das Interesse ist wirklich groß. Allen, denen das Projekt vorgestellt und erklärt wurde, fanden das eine tolle Solidaritätsaktion mit Kubas Frauen. Die Lehrerinnen waren der Meinung, dass das an den Schulen vorgestellt werden müsste (keine Verteilung, die nur mit Einverständnis der Eltern, aber Aufklärung). Elisa wird erneut Kontakt mit der Firma in Deutschland, die sie herstellt, Me Luna, aufnehmen. Eigentlich wäre die Errichtung einer Firma in Kuba notwendig. Ich könnte mir vorstellen, wenn die Fa. nur ihr Know-how zur Verfügung stellt, aber nicht investieren will, dass man bei einer bundesweiten Spendenaktion die Gelder (ich habe 400.000 im Kopf, müsste ich aber noch mal nachfragen) zusammen bekommen könnte.
Elisa wird jetzt noch Schulungsmaterial zusammenstellen. Und wenn wir über eure Möglichkeiten gesprochen haben und wissen, wie wir weiter vorgehen wollen, können wir auch bei der FG vorsprechen, ob sie sich nicht beteiligen will. Ich will einen Artikel für die Cuba Libre schreiben. Wolfgang würde dann Anzeigen machen. Wir könnten eine Kampagne für den nächsten 8. März vorbereiten.
Brigitte Schiffler
Spenden Sie für dieses Projekt
Spendenkonto der HCH e.V. bei der
Sparkasse Dortmund
IBAN: DE52 4405 0199 0091 0160 36,
BIC
DORTDE33XXX
Stichwort: Menstruationstassen
Hinweis zu Spendenquittungen: Bei Spenden unter EUR 300,00 reicht der Überweisungsbeleg als Spendenquittung. Bei Beträgen über EUR 300,00 stellen wir dem/der Spender/in eine Spendenquittung aus, wenn er/sie im Verwendungszweck der Überweisung seine/ihre vollständige Adresse für die Spendenquittung vermerkt.