Die Humanitäre Cuba Hilfe e.V. ist solidarisch mit Griechenland
Stand 2015
Spendenaufruf
Die Humanitäre Cuba Hilfe e.V. unterstützt seit kurzem auch humanitäre Projekte in Griechenland in Zusammenarbeit mit der Hellassolidarität Bochum https://hellassolidaritaetbochum.wordpress.com/ und bittet auch hier um Ihre/Eure Unterstützung.
Das Spendenkonto der HCH
bei der Sparkasse Dortmund
KoNr 91016036
BLZ 44050199
BIC:
DORTDE33
IBAN: DE52 4405 0199 0091 0160 36
Stichwort: Hellas, Graecia oder Griechenland
Auch
kleine Beträge sind willkommen.
Bei Spendenbeträgen unter
100 € gilt der Überweisungsträger als Spendenbeleg für das
Finanzamt. Bei Summen darüber erhaltet Ihr kurzfristig eine
Spendenquittung. Bitte Eure Adresse nicht vergessen! Sonst
funktioniert das nicht.
Das Projekt Soziale Arztpraxis ARTA
3 Millionen Griechinnen und Griechen haben keine Krankenversicherung oder ärztliche Versorgung und dagegen wollen wir etwas unternehmen. Auch die neue Regierung schafft es nicht diese Situation von heute auf morgen zu verändern. Deshalb wollen wir diese Μenschen unterstützen. In den letzten Jahren sind viele Solidaritätspraxen und Solidaritätsapotheken in Griechenland entstanden, in denen Menschen ohne Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem ärztlich betreut werden. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit der Sozialen Arztpraxis und Apotheke in der westgriechischen Stadt ARTA zusammenarbeiten und die Menschen dort unterstützen können. Dazu sammeln wir Spenden, die steuerlich geltend gemacht werden können.
Die Soziale Arztpraxis und Apotheke stellt sich vor:
Die soziale Arztpraxis und Apotheke (KIF Artas) ist eine unabhängige Struktur sozialer Solidarität, die ungefähr vor fünf Monaten entstanden ist und mit den wenigen ihr zur Verfügung stehenden Kräften in dieser kurzen Zeit bereits wichtige Dinge erreicht hat. Arta ist eine kleine Stadt mit ungefähr 40.000 Einwohnern und zählt zu den ärmeren Städten Europas. Für viele sozial schwache Einwohner (Einkommenslose, Unversicherte) ist der Zugang zur regulären Gesundheitsversorgung nicht möglich. Das hat viele unserer Mitbürger (über 200) dazu gebracht, uns nahezu permanent um Hilfe zu bitten. In dieser Struktur arbeiten ungefähr 20 freiwillige Ärzte mit, welche die Kranken unentgeltlich in ihren Praxen untersuchen (weil wir in der KIF nicht über die nötige medizinische Ausrüstung verfügen), ein Apotheker, eine Psychologin und viele solidarische Einwohner, die im täglichen Betrieb mithelfen. Um bestimmten finanziellen und steuerliche Problemen zu begegnen, haben wir einen Verein mit dem Namen „Freundeskreis des KIF Artas“ gegründet, der 45 Mitglieder hat. Wir haben die Stadt Arta um Unterstützung für Räumlichkeiten gebeten, doch leider wurde unserer Bitte nicht entsprochen. So ist unsere Soziale Arztpraxis nun in einer kleinen 40 qm -Wohnung untergebracht, wo sie jeden Vormittag und an zwei Nachmittagen wöchentlich geöffnet ist. In diesem Raum pflegen wir eine gut organisierte Apotheke mit Medikamenten, die uns von den Bürgern gebracht werden. Es handelt sich um Medikamente, die entweder nicht mehr benötigt werden oder die als Zeichen der Solidarität gekauft und an uns abgegeben werden. Darüber hinaus versuchen wir abgesehen vom medizinischen und pharmazeutischen Bedarf auch andere Bedürfnisse der Menschen abzudecken, die uns um Hilfe bitten und absolut arm sind (z.B. bieten wir arbeitslosen Familien mit armen Kindern Milch und Nahrung, Kleidung, Bücher usw. an). Wir bekommen überhaupt keine finanzielle Hilfe von irgendwo. Die Betriebsausgaben belaufen sich auf 250 Euro im Monat, und das Geld, das wir ausgeben, um Medikamente zu kaufen, besonders für teurere oder diejenigen, die wir nicht anbieten können oder jene, die von manchen unserer Kranken dauerhaft und täglich benötigt werden, wird von den regelmäßigen Beiträgen der Mitglieder und den Zuschüssen mancher solidarischer Bürger bestritten. Wir bemühen uns außerdem darum, die lokalen Medien regelmäßig mit Informationen über unsere Aktivitäten zu versorgen, wir halten offene Versammlungen und kleine Feiern ab und allgemein haben wir bereits eine sehr positive und absolut nützliche und positive Präsenz in der örtlichen Gesellschaft Artas hinterlassen.
Kontakt zu KIF ARTA über facebook Κοινωνικο Ιατρειο-Φαρμακειο
ΑΡΤΑΣ
…oder die Hellas-Solidarität Bochum…
Einige Zahlen zur derzeitigen Gesundheitsversorgung in Griechenland:
„Offiziell sind rund 30 Prozent der Bevölkerung nicht mehr
krankenversichert. Inoffizielle Schätzungen gehen davon aus, dass
etwa jeder zweite keine Krankenversicherung mehr hat. Von 183
Krankenhäusern im Land sind seit Beginn der Krise etwa 100
geschlossen worden, rund 35.000 Klinikstellen fielen dabei weg. Die
350 Polykliniken, mit denen bislang die ambulante Grundversorgung
sichergestellt worden ist, wurden komplett geschlossen. Im
Gesundheitssystem sind insgesamt 26.000 Stellen abgebaut worden,
davon 9.100 Stellen von Ärzten. Da viele Krankenhäuser ihre
Lieferanten nicht oder nur verspätet bezahlen, kommt es immer wieder
zu Engpässen bei Medikamenten und medizinischen Gütern, so fehlen
mitunter selbst einfachste Dinge wie Handschuhe, Desinfektions- oder
Schmerzmittel. Wer nicht versichert ist, musste bisher die Kosten
einer Behandlung vor Ort bezahlen oder das Geld wurde am Jahresende
mit der Steuer eingezogen. Zwar garantiert die neue Regierung
mittlerweile wieder den freien Zugang zum Gesundheitssystem, an
dessen desolatem Zustand hat sich allerdings bisher wenig geändert.
Einen Hinweis auf das Ausmaß der Verschlechterung der öffentlichen
Gesundheitsversorgung gibt die Rate der Kindersterblichkeit, die
zwischen 2008 und 2010 um 43 Prozent angestiegen ist. Nicht weniger
dramatisch ist die psychische Situation großer Teile der
Bevölkerung. So ist die Selbstmordrate zwischen 2007 und 2011 um 45
Prozent gestiegen. Besonders dramatisch sind die Auswirkungen der
Vorgaben der Troika im Gesundheitssektor, die neben Kürzungsvorgaben
die Privatisierung des gesamten Bereichs vorsahen. Der ehemalige
Gesundheitsminister Andreas Loverdos hat zugegeben, dass die
Regierung zu ihrer Erfüllung „Schlachtermesser“ benutzt hat. Die
Zahlen sprechen für sich: Viele Krankenhäuser verschieben
Behandlungen in die Zukunft und nehmen nur noch die
allernotwendigsten chirurgischen Eingriffe vor, weil ihr Budget
erschöpft ist. Allein 2011 gab es eine Budgetkürzung von 60 Prozent
für die laufenden Betriebskosten des öffentlichen Gesundheitswesens,
sodaß die Angehörigen von Patienten selbst Kanülen oder
Verbandsmaterial zur Verfügung stellen und bei der Behandlung
mithelfen müssen. Vor diesem Hintergrund ist die Rede von einer
Reform des Gesundheitswesens, bei dem übrigens Experten des
Bundesministeriums für Gesundheit federführend waren, schlicht
irreführend.“ (Quelle: Gregor Kritidis: Das Ringen der griechischen
Regierung mit der Eurogruppe um die Austeritätspolitik nähert sich
dem Wendepunkt, in: http://www.theoriekritik.ch/?p=1702 , Mittwoch,
03.06.2015)