Cine Cubano 2014
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Lange
Filmnacht 28. Mai 2014
aus Cuba zu Gast:
Juan Padrón
Mittwoch,
28. 5.2014
17.30 h: Einlass
18.00 h: Begrüßung
18.15 h - 19.15 h: FILMINUTOS
19.15 h - 19.45 h: Pause
19.45 h
- 21.05 h:
KRIEG DER VAMPIRE
21.05 h - 22.00 h:
Gespräch
mit JUAN PADRÓN
BAHNHOF LANGENDREER
Bochum, Wallbaumweg 108 / S-Bahn 1
Zweimal schon haben wir mit der endstation und dem Nord-Süd
Büro im Bahnhof Langendreer in gelungener Kooperation CineCubano als
kleines Filmfest organisiert, jeweils auch von „Cuba im Film/
Frankfurt“ unterstützt.
In diesem Jahr sah es lange so aus,
als müsse CineCubano in Bochum ganz ausfallen, da Elisabeth Schlawin
und Dagmar Wolf sich aus Gesundheitsgründen zurückziehen mussten.
Dann aber gelang es uns doch noch, als „kleine Lösung“ eine lange
Filmnacht zu organisieren – und auch einen prominenten Gast aus Cuba
einzuladen: Juan Padrón, einer
der Großen aus den frühen Jahren des Kinos im revolutionären Cuba.
Wir freuen uns sehr darüber und hoffen, dass dies ein gutes Omen für
die Fortführung von CineCubano ist!
Wir wünschen allen
Besucher*innen viel Vergnügen mit den Filmen und ein anregendes
Gespräch mit unserem Gast!
Juan
Padróns Figur
Elpidio Valdés, creolischer Rebell aus
dem
Unabhängigkeitskampf gegen Spanien und Protagonist
zahlreicher Filme
des Regisseurs, wurde in Amerika ähnlich
berühmt wie Asterix in
Europa.
Sein dann folgender Vampirfilm war über die Grenzen des
Kontinents hinaus erfolgreich.
Die Vampire von Havanna
Vampiros en la Habana gilt als ein Meisterwerk des
lateinamerikanischen Kinos und
avancierte nach seinem Erscheinen 1985
rasch zu einem internationalen Kultfilm. (Wir zeigen die deutsche
Fassung, die den Titel KRIEG DER VAMPIRE trägt.)
Die
Persiflage auf Gangster- und Vampirfilme ist ein köstliches,
satirisches Zeichentrickvergnügen für Erwachsene:
Josef, ein
Enkel des Grafen Dracula, lebt als Pepito sein Leben als Musiker
unter Cubas Sonne und in revolutionärem Ambiente. Er hat null
Ahnung, dass er ein Vampir ist, denn sein Onkel Werner (aus
Düsseldorf!) hat ihn mit Hilfe der Wunderdroge "Vampisol" gegen
Tageslicht immun gemacht. Als Forscheronkel Werner seine
bahnbrechende Erfindung – ganz demokratisch – jedem Vampir kostenlos
zur Verfügung stellen will, erscheinen jede
Menge Widersacher auf der Bildfläche. Das dann folgende krude
Kampfgetümmel zwischen Mafia-Vampir-Clans aus Düsseldorf und Chicago
lässt auch genug Zeit und Raum für allerhand Abenteuer und Eskapaden
des sympathisch unperfekten Helden. Schwarzer Humor und politische
Unkorrektheiten für jeden Geschmack in einem zeitlosen
Animationsspaß. Der Film hat alles, was ein richtiger Thriller
braucht: Intrigen, Überfälle, Schießereien, richtig böse
Bösewichter, reichlich fließendes Blut und auch Liebe - aber kein
bisschen Disney-Herzigkeit!
Erwähnt werden muss auch die Musik von Rembert Egües; kein Geringerer als Arturo Sandoval „leiht“ Pepito seine Trompete.
Juan Padrón, 1947 in Matanzas geboren, beginnt schon mit 17 Jahren im Animationsstudio des cubanischen Filminstituts ICAIC zu arbeiten. Später schreibt er für eine humoristische Beilage in der Tageszeitung Juventud Rebelde, dann geht er auf die Universität, wo er seinen Abschluss in Kunstgeschichte an der Universität von Havanna absolviert. Seine Berufung findet er definitiv im Schreiben von Comicgeschichten fürs Kino. Es entstehen Vampiros de La Habana!, Los verdugos, Los piojos, Cachibache und Elpidio Valdés, die er auch bald auf die Leinwand bringt. Möchte man die Geschichte der Insel oder das kollektive Unterbewusstsein verstehen, etwa wer die Cubaner waren, wer sie sind und wer sie sein werden, dann ist eine Annäherung an seine Filme Elpidio Valdés und Krieg der Vampire obligatorisch. Es ist vor allem Juan Padrón zu verdanken, dass es eine „Cubanische Schule für Animationsfilm“ gibt. Padrón wurde mehrfach für sein Werk ausgezeichnet. So wurde ihm acht Mal der Premio Coral im Rahmen des Internationalen Festivals Neuer Lateinamerikanischer Film in Havanna verliehen, zuletzt 2013 für sein künstlerisches Gesamtwerk. Fast alle seine Animationsfilme wurden von der Kritik hervorgehoben. 2008 wurde ihm mit dem Nationalen Filmpreis die höchste Auszeichnung des Landes verliehen. Spricht man in Lateinamerika über den Animationsfilm, kommt man nicht umhin, auch den Namen Juan Padrón zu nennen.
(Leicht abgeänderte Fassung aus: Portal del Cine y el audiovisual latinoamericano y caribeño, Fundación del Nuevo Cine Latinoamericano, FnCl) – Wir danken Cuba im Film / Frankfurt für den Text!)
Nació
en Cárdenas, Matanzas, en 1947. Comenzó a trabajar con sólo17 años en el
Departamento deAnimación del ICAIC. Trabajó en el suplemento humorístico
de Juventud Rebelde.
Graduado de Historia del Arte en la Universidad
de La Habana. Su verdadero camino lo encuentra enla historieta
cinematográfica: Vampiros en La Habana!, Los verdugos, Los piojos,
Cachibache y Elpidio Valdés. Vuelve al ICAIC en 1975 y lleva esos
personajes al celuloide. Si se quiere entender la historia de la isla, o
las construcciones mentales del
inconsciente colectivo acerca de cómo
fuimos, somos y seremos, es obligatorio el acercamiento a Elpidio Valdés
y Vampiros en La Habana! En buena parte se debe al propio Juan Padrón el
hecho de que pueda hablarse de una Escuela Cubana del dibujo animado.
Padrón ha recibido las máximas condecoraciones que se otorgan en Cuba a
sus mejores artistas: entre otros ocho Premios Coral en el Festival
Internacional del
Nuevo Cine Latinoamericano y casi todos sus
animados han sido destacados por la crítica. En 2008 se le otorgó el
Premio Nacional de Cine. En el 2013 recibió el Premio Coral por su obra
artística en el Festival Internacional del Nuevo Cine Latinoamericano.
Por su extraordinario aval artístico, Juan Padrón es de los
indispensables cada vez que se hable de animación en Latinoamérica.
(Fuente: Portal del Cine y el audiovisual latinoamericano y caribeño, Fundación del Nuevo Cine Latinoamericano, FnCl)
Animationsfilm in Kuba
1937 erscheint das erste cubanische muñequito – Püppchen –, wie
man in Cuba die Comicfigur nennt. Mit der Gründung der
Animationsfilmabteilung des ICAIC, besonders seit 1959, beginnt eine
neue Epoche des cubanischen Animationsfilms mit Zeichnern, die die
Geschichte des cubanischen Zeichentrickfilms schreiben sollten, wie
Mario Rivas oder Tulio Raggi. Rivas ist Autor eines einfachen wie
großartigen Zeichenstils, der seinen stärksten Ausdruck in dem
wunderbaren Animationsfilm El
bohío erlangt (Premio Coral,
Festival Havanna, 1984, erzählt die Geschichte Cubas). Ein schwarzer
Schelm, der die Sprache Piripipá spricht, ist wiederum die
Hauptfigur in einer populären Serie von Tulio Raggi.
Das Ausprobieren neuer Formen und Themen prägen einen eigenen
cubanischen Stil. Die Animationsfilme waren vom revolutionärem
Zeitgeist beeinflusst: Figuren wie Pepe, der inmitten des Übergangs
zum Sozialismus entsteht, begeisterten die Zuschauer, da er von
alltäglichen Dingen erzählt, die mit all dem zu tun hatten, was
gerade auf der Insel geschah. Auch vorher Verschwiegenes wird
aufgegriffen, wie z.B das Thema des entflohenen Sklaven (Cimarrón)
oder der afrikanischstämmigen Folklore. Juan Padrón betritt in den
1970er Jahren die Bildfläche mit den Abenteuern seiner berühmten
Figur Elpidio Valdés, die vorher schon in der Comicreihe in einer
Wochenbeilage erschienen war. 1974 ist das Jahr, als die Kurzfilme
Una aventura de Elpidio Valdés und Elpidio Valdés contra el tren
militar erscheinen, die „den Weg für eine erfolgreiche Serie
eröffnen, die dem Wandel der Zeit widersteht und bei cubanischen
Kindern und Erwachsenen noch heute Beliebtheit genießt“, wie es in
der Filmkritik heißt. In Cuba werden die 1980er Jahre als das
Goldene Zeitalter des Zeichentrickfilms bezeichnet. 1979 versammelt
Padrón die gesamte Truppe seiner Figuren um Elpidio und macht daraus
den ersten
kubanischen Animationsspielfilm. Später wird Elpidio Protagonist
zweier anderer Meilensteine der kubanischen Animationskunst:
Filminutos, originelle und witzige
Zeichentrickfilme in minimaler
Länge, mit wenig Dialogen, und die Quinoscopios, in welchen Padrón
die bekannte und kritische Figur Mafalda des berühmten
argentinischen Comicautors Quino in Bewegung setzt.
Nach der Krise der 1990er Jahre, als es kaum Produktionen von Comicgeschichten und -filmen gab, leben das ICAIC und seine Animationsstudios wieder auf. Die digitalen Techniken erleichtern die Arbeit und verbreiten sich. Neue Filme behandeln neue Themen und reflektieren lebenswichtige Probleme der Zivilisation, der Entwicklung und den Glauben an den Fortschritt. „Es gibt hervorragende junge Künstler in unserem Land, gute Animationsregisseure und Illustratoren. Als wir damals anfingen, Comicfilme zu drehen, wussten die Zeichner kaum etwas von Technik, wir arbeiteten mit rudimentärem Material. Heute indes eröffnet die Computergrafik neue Wege und die jungen Generationen arbeiten mit einer unglaublichen Geschwindigkeit“ so Juan Padrón.
„cine cubano“ in Bochum wird veranstaltet von der Humanitären Cuba Hilfe e.V., in Kooperation mit dem endstation-kino und dem Bahnhof Langendreer / Nord-Süd Büro. Wir danken dem Frankfurter Festival „Cuba im Film“ für die solidarische Unterstützung und Zusammenarbeit, dem Evangelischen Entwicklungsdienst (angefragt) und dem Katholischen Fonds für die finanzielle Förderung!
Humanitäre Cuba Hilfe e.V., Unterstraße 7, 44892 Bochum www.hch-ev.de (viSdP)