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Humanitäre Cuba Hilfe e.V.  
Medizinische Hilfslieferungen, humanitäre, kulturelle und politische Projekte, Informationsarbeit

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HCH: Humanitäre Cuba Hilfe
- ein Stück menschlicher Solidarität jenseits politischen Kalküls und ideologischer Starre, Begegnungen zwischen Menschen -


Cubanischer Oldtimer Cubanische Kinder spielen Schach Trombonespieler auf Cuba Cubanische Hausansicht Aufforderung das Embargo zu stoppen


Weitere Infos: Cuba hilft Haiti

Kuba beabsichtigt den Bau von 101 ambulanten Erste-Hilfe-Zentren in Haiti

Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez gab am vergangenen 31. März auf der Internationalen Geberkonferenz zur Zukunft Haitis bekannt, dass seine Regierung 101 ambulante Erste-Hilfe-Zentren für die haitianische Bevölkerung bauen wolle.

In diesen Erste-Hilfe-Zentren könnten, so der kubanische Chefdiplomat, bis zu „2,8 Mio. Patienten und 1,3 Mio. Notfälle betreut sowie 168.000 Geburten und 3 Mio. Impfungen durchgeführt werden“.

Er fügte hinzu, dass darüber hinaus der Bau von 30 mit neuester Technik ausgestatteten Krankenhäusern geplant sei. In diesen über das ganze Land verteilten Krankenhäusern könnten mehr als 2 Mio. PatientInnen betreut, 54.000 chirurgische Eingriffe durchgeführt und 1 Mio. Notfälle aufgenommen werden. Außerdem seien die Errichtung elektromedizinischer Zentren, die Durchführung eines Hygieneprogramms, die Bereitstellung von 30 Räumen zur Rehabilitation und Physiotherapie sowie von zwei Prothesenlaboren geplant, erläuterte Rodríguez.

Der Gesundheitsplan umfasse auch die Errichtung eines Krankenhauses, in dem 80 hochspezialisierte Fachkräfte arbeiten werden, die für Verwaltung und Betreuung von Krankenhäusern verantwortlich sein werden und haitianisches Fachpersonal ausbilden sollen, welches nach und nach die kubanischen ÄrztInnen ersetzen soll. Die Gesamtkosten der von Kuba geplanten medizinischen Hilfe für Haiti belaufen sich schätzungsweise auf 690 Mio. US-Dollar (rund 515 Mio. Euro).

„Obwohl sich das geplante Hilfsprojekt noch im Aufbau befindet, arbeiten in Haiti bereits 23 dieser Erste-Hilfe-Zentren, in denen bisher 20.000 Beratungsgespräche, fast 1.400 Geburten, 6.500 Immunisierungen sowie 75.000 Psychotherapien für Kinder durchgeführt wurden“, erklärte Rodríguez weiter. Der kubanische Chefdiplomat ergänzte, dass Haiti außerdem über 15 Gemeindekrankenhäuser und 21 Räume für Rehabilitation verfüge, in denen 783 kubanische, 481 haitianische sowie 278 ÄrztInnen aus anderen Nationen tätig sind. Sie alle seien in Kuba ausgebildet worden.

Dieser Artikel ist erschienen in Poonal Nr. 891 - Montag, den 12. April 2010
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Kuba und Norwegen erneuern Kooperation

Umwelt- und Entwicklungsminister Solheim in Havanna.
Oslo unterstützt auch kubanische Ärzte in Haiti


Von Harald Neuber

Havanna. Die Regierungen von Kuba und Norwegen haben Ende vergangener Woche in Havanna ein Abkommen über die Wiederaufnahme der bilateralen Zusammenarbeit unterzeichnet. Die Kooperation war 2003 als Reaktion auf einseitige Sanktionsmaßnahmen der Europäischen Union und ihr nahe stehender Staaten von Kuba ausgesetzt worden.

Das neuerliche Abkommen wurde nach Angaben der spanischen Nachrichtenagentur EFE vom kubanischen Außenminister Bruno Rodríguez und dem norwegischen Minister für Umwelt und internationale Entwicklungszusammenarbeit, Erik Solheim, unterzeichnet. Solheim ist dem Bericht zufolge der erste europäische Minister, der den Karibikstaat seit 2009 besucht. Die Visite findet zu einem heiklen Zeitpunkt statt: Die sozialistische Führung in Havanna sieht sich derzeit einer internationalen Medienkampagne gegenüber, die – so heißt es in Havanna – von den USA und der EU politisch flankiert werde.

Während schwere Menschenrechtsverletzungen in lateinamerikanischen Staaten wie Kolumbien und Honduras ohne Folgen blieben, ging das EU-Parlament nach dem Tod eines Gefängnisinsassen in Kuba Ende Februar auf Konfrontationskurs. Ein von ultrarechten EU-Parlamentariern initiiertes Papier fordert die Brüssler Führung seither erstmals zur aktiven Unterstützung der "inneren Dissidenz" in Kuba auf.

Diesen Spannungen zum Trotz haben sich die Beziehungen zur norwegischen Regierung zuletzt gut entwickelt. So unterstützt die Führung in Oslo die humanitäre Hilfe Kubas in Haiti mit umgerechnet knapp 630.000 Euro. Norwegen beteiligt sich damit an einem multistaatlichen Hilfsprogramm, das von Kuba und Brasilien in Zusammenarbeit mit der haitianischen Regierung gestartet wurde. Bislang folgte kein EU-Staat diesem Ansatz.

amerika21.de – 12. April 2010
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Kuba hilft Haiti mit langem Atem
Präsident Préval lobt Havanna und Brasília

Von Leo Burghardt, Havanna

Bei der UNO-Geberkonferenz für Haiti wurden vergangene Woche insgesamt 9,9 Milliarden Dollar an finanzieller Unterstützung zugesagt. Ob die Zusagen eingehalten werden, bleibt offen. Sicher ist hingegen, dass Kuba in Haiti schon lange vor dem Erdbeben geholfen hat und weiter helfen wird.

Als wenige Tage nach dem Erdbebenhorror in Haiti die Zeitschriften und Nachrichtenmagazine der westlichen Welt ihre ersten bebilderten Berichte veröffentlichten, vermittelten sie eine Ahnung von dem Grauen, das sich dort abgespielt hatte. Mehr ging nicht. Oder doch? Warum vergaßen sie durch die Bank die kubanischen Mediziner und ihre Helfer zu erwähnen, die sofort zur Stelle waren? 112 hatten schon Monate zuvor im Nachbarland, in dem auf 10 000 Bewohner zwei Ärzte kamen und 80 Prozent des medizinischen Geräts Schrott sind, ihre Zelte aufgeschlagen. Auch nachdem sich binnen weniger Tage 1400 Kubaner durch die Trümmer gewühlt und Hunderte Verschüttete befreit hatten, um sie in den ebenfalls eingeflogenen provisorischen Lazaretten zu behandeln, waren sie nur einer Handvoll Korrespondenten aufgefallen und ein paar Zeilen wert.

Über die Nothilfe hinaus macht sich Havanna um den Aufbau langfristiger Strukturen verdient. Brasilien und Kuba werden Haiti helfen, eine moderne Struktur der epidemiologischen Überwachung aufzubauen, unentgeltlich. Für Präsident René Préval war das dieser Tage während einer Feierstunde große Lobeshymnen wert. Die Experten kann Haiti nach und nach selbst stellen. Unter den 30 000 Studenten, die an der 1998 in der Nähe von Havanna eingerichteten lateinamerikanischen Hochschule für Medizin immatrikuliert sind oder waren, befinden sich auch viele Haitianer. Die Zulassung zum Studium, das gratis ist, verpflichtet die zukünftigen Ärzte, mindestens fünf Jahre dort zu praktizieren, woher sie gekommen sind. Das heißt, in den entlegensten, ärmsten Gegenden ihrer Heimatländer. Diese Verpflichtung hat sich bisher bewährt.

Kuba »das solidarischste Land der Welt« (Nelson Mandela), hat seit Jahrzehnten weder Mittel noch Mühe gescheut, um seine Erfahrungen zur Schadensbegrenzung weiterzugeben. Wenn es arme Länder sind, dann ebenfalls gratis. Nach Hurrikans, Erdbeben, Naturkatastrophen überhaupt, oder Havarien, zum Beispiel vor 24 Jahren, nach dem Gau von Tschernobyl. Der spätere Präsident der Ukraine Leonid Kutschma erinnerte sich, er war jüngst bei einer Feierstunde hier zugegen: »Andere Länder, reiche Nationen sprachen ihr Beileid aus, Kuba half.« Es funktionierte sein Pionierlager »Tarará« vor den Toren Havannas zu einem weiträumigen Klinikum um, in dem vor allem Kinder behandelt wurden – bis zum heutigen Tag 24 000. Sie leiden oder litten hauptsächlich an Haut- und Schilddrüsenkrebs. Die Doktoren für Kinderpsychiatrie hatten rund um die Uhr zu tun, wobei ihnen, wie sie selbst sagen, die herrliche friedliche Umgebung direkt am Meer unschätzbare Dienste leistete. Noch heute kommen Patienten, denn die nach der Explosion freigesetzten Cäsium-137-Isotope haben eine Halbwertzeit von 30 Jahren.

Für Hunderttausende Arme von den Anden bis zum Himalaja sei das Erbe, das Fidel Castro hinterlässt, nicht die bewaffnete Revolution, sondern dass sie ihre Sehkraft wiedererlangt sowie Lesen und Schreiben gelernt haben, meinte ein bolivianischer Leitartikler. Die erste Mission kubanischer Ärzte wurde vor 46 Jahren nach Algerien entsandt. Bis heute waren schätzungsweise 100 000 dieser Helfer in Weiß in 81 Ländern eingesetzt. Das mache es für die USA schwieriger, ein Volk zu vernichten, das allein in Lateinamerika einer Million Menschen das Augenlicht wiedergegeben hat, prophezeite Fidel Castro im August 2006.

Der guatemaltekische Arzt Aspiaga sagte einem Reporter: »1976 tötete in unserem Land ein Erdbeben 23 000 Menschen. 1998 der Hurrikan ›Mitch‹ wahrscheinlich ebenso viele oder noch mehr. Und jetzt (im Oktober 2005) der Hurrikan ›Stan‹. Solche Katastrophen hinterlassen bei den Überlebenden schweren traumatischen Stress. Niemand kümmerte sich um sie. Sie sind immer Opfer. Sie können sich nicht aussuchen, wo sie wohnen wollen, und sie leben, wie es mal gerade so geht, chancenlos, vergessen, Schicksalsschlägen hilflos ausgesetzt. Und dann kommen auf einmal die Kubaner. Verstehen Sie, dass man sie als vom Himmel geschickt empfindet?« Bei ihren Missionen haben Kubaner laut Weltgesundheitsorganisation mindesten einer Millionen Menschen das Leben gerettet. Die Resonanz in der westlichen Welt hält sich in engen Grenzen.

Neues Deutschland, 8. April 2010
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