PRESSEMITTEILUNG
über das gestrige Abstimmungsergebnis über die US-Blockade Kubas in der UNO
Veröffentlicht Montag, 04.11.2024
Darum gehts
Auf dieser Seite liefern wir die Pressemitteilung zur UN-Abstimmung 2024 nach.
Die HCH berichtet regelmäßig über dieses Thema.
Interessante Randnotizen und Video:
- Argentinien hat jahrelang gegen das US-Handelsembargo gegen Kuba gestimmt. Der ultraliberale Präsident Milei ist damit jedoch nicht einverstanden und entlässt seine Außenministerin, die das Embargo in der UN-Vollversammlung verurteilt hatte.
- Die Ukraine blieb der Abstimmung fern.
- Siehe dazu auch dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=G--2cQFFFUM
Diese Pressemitteilung als PDF-Datei zum Download.
In der UN-Generalversammlung (30.10.2024) votieren 187
Staaten gegen die US-Blockade und für Kuba, Israel und die USA waren dafür,
1 Enthaltung. Überraschend stimmte Argentinien gegen die US- Blockade („Embargo")
!
Biden-Regierung international isoliert. Ändern wird sich vermutlich wieder
nichts.
Am Mittwoch, den 30. Oktober 2024, hat die UN-Generalversammlung zum 32. Mal seit 1992 erneut mit überwältigender Mehrheit die Blockade der USA gegen Kuba verurteilt und ihre bedingungslose, sofortige Beendigung gefordert.
Bislang wurden diese eindeutigen Verurteilungen der US-Völkerrechtsverletzungen von fast allen deutschen und westeuropäischen Medien totgeschwiegen, dabei sind derartig eindeutige Ergebnisse in der UNO selten.
Mit deutlichen Erklärungen prangerten alle RednerInnen die von den USA seit 1960 unilateral verhängte Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade an als völkerrechtswidrig und eklatante Menschenrechtsverletzung.
Eindrucksvolle Statements kamen von Dutzenden von Staaten, außerdem von supranationalen Staatenverbünden wie ASEAN, CARICOM, CELAC, Group of 77 and China, OIC etc. Auch die EU stimmte einmütig für die Resolution und damit gegen die Blockade.
In zahlreichen Statements wurde die US-Politik als brutaler, rücksichtsloser Verstoß gegen die UN-Charta und gegen Prinzipien des internationalen Friedens, als Wirtschaftskrieg, ökonomischer Terrorismus und als Genozid der Supermacht gegen den kleinen benachbarten, karibischen und friedfertigen Inselstaat verurteilt.
Hingewiesen wurde hingegen auf die selbstlose Hilfe, die Kuba anderen Ländern zukommen lässt, wie z.B. durch medizinische Einsätze und Medikamentenlieferungen, durch unentgeltliches Studium für tausende junge Menschen aus Ländern des globalen Südens, durch die erfolgreiche Moderation der Friedensverhandlungen zwischen Kolumbiens Regierung und der FARC. Auch die vorbildliche Gesundheits-, Bildungs- und Klimapolitik wurde gelobt.
Das erklärte Ziel der US-Blockade gegen Kuba ist seit 1961 (O-Ton US-Regierung 1961) "das wirtschaftliche Leben zu schwächen…, damit die nominalen und realen Löhne sinken, um so Hunger, Verzweiflung und den Sturz der Regierung zu erreichen".
Die US-Blockade verursacht in Kuba enorme Schäden und beeinträchtigt eine selbstbestimmte Entwicklung. Allein der direkte ökonomische Schaden Kubas beträgt bislang insgesamt 1.641 Milliarden US$ (bemessen an der Entwicklung der Kurse des US$ und des Goldpreises).
Allein in den letzten 12 Monaten betrug der Schaden 5,6 Milliarden Dollar. Für 339 Millionen USD, dem Betrag für 25 Tage Blockade, könnte man den Bedarf an Basismedikamenten decken, für 250 Millionen USD, dem Betrag für 18 Tage Blockade, die jährliche Kosten und Investitionen für das nationale Stromnetz (ohne Treibstoff). 21 Stunden Blockade entsprechen dem jährlichen Bedarf an Insulin, etc., etc.
Die Blockadepolitik hat extrem dramatische Folgen für die Bevölkerung in Kuba: Geldüberweisungen von Familienangehörigen werden verunmöglicht, auswärtige Unterstützung sogar für Gesundheitsprojekte wird verhindert, wichtige Medikamente können wenn überhaupt nur auf Umwegen und überteuert importiert werden, das Transportwesen und die Stromversorgung müssen massiv eingeschränkt werden, US-Touristen dürfen nicht nach Kuba reisen etc.
Außerdem schädigt die Blockade Unternehmen, Banken, Organisationen, sogar Vereine und BürgerInnen in allen Ländern, verletzt deren Bürger- und Freiheitsrechte. Die US-Institutionen maßen sich mit den „extraterritorialen Effekten" an, ausländische Akteure zu hohen Geldstrafen zu nötigen, weil sie mit kubanischen Institutionen und Partnern kooperieren oder Handel betreiben. Investoren werden durch diese „Politik der Angst" abgeschreckt.
Bundesregierung, EU und die westlichen Regierungen äußern sich zwar verbal gegen die US-Blockade und votieren entsprechend, unternehmen aber bislang nichts Konkretes, sondern lassen dieses Unrecht geschehen und beteiligen sich weiterhin daran. In ihrem Statement in der UN erwähnten sie dies nicht.
Unterdessen wächst weltweit der Druck gegen die US-Blockade. Gefordert werden konkrete, spürbare Maßnahmen zur Beendigung der US-Blockade, zu wirksamen Gegenmaßnahmen, und eine Umsetzung der sogenannten „Anti-Blocking-Resolution" der EU (von 1996). Zahlreiche Aktivitäten von Vereinen, NGOs, Parteien, Kirchen, Verbänden und Solidaritätsgruppen wurden und werden durchgeführt, um die Freiheit von Kuba zu unterstützen.
Im November 2023 wurden die USA im Europaparlament in Brüssel wehen ihrer Sanktionspolitik, einer illegale Form der Kriegführung, verurteilt. Die Richter des Internationalen Tribunals sprachen von Genozid und stellten klar, dass die USA mit ihrer seit über 60 Jahren andauernden Blockade Kubas das Völkerrecht verletzten.
Bochum, den 31.10.2024
Dr. med. Klaus Piel
Facharzt für Innere Medizin
Vorstand HCH und mediCuba-Europa
Maischützenstr.34
44805 Bochum
dr.piel@t-online.de
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Weitere Informationen zur Blockade gegen Kuba
Die HCH berichtet immer wieder über dieses Thema.
Mehr zur Blockade der USA gegen Kuba hier ...